Größter spanischer Missbrauchsprozess - 302 Jahre Haft für Hauptangeklagten

Von Alexander Kirschbaum
21. März 2013

Es war der größte Missbrauchsprozess in der Geschichte des Landes, nun wurden die Urteile gefällt.

302 Jahre Gefängnis lautet die symbolische Strafe für einen spanischen Karatemeister wegen sexuellen Missbrauchs seiner Schüler. Tatsächlich wird der 56-Jährige nicht mehr als 30 Jahre hinter schwedische Gardinen wandern, das ist in Spanien die maximale Haftzeit.

Aufgrund von 150 Zeugenaussagen bestand für das Gericht auf Gran Canaria kein Zweifel daran, dass der Karatelehrer über einen Zeitraum von 20 Jahren zahlreiche Schülerinnen und Schüler sexuell missbraucht hat. Laut dem Gericht hat er in seiner Wohnung und in den Trainingsräumen regelrechte Orgien abgehalten.

Die Opfer waren Jungen und Mädchen von teilweise erst 13 Jahren. Die Ehefrau des Karatelehrers (148 Jahre Haft) und eine weitere Karatelehrerin (126 Jahre Haft) waren wegen Mittäterschaft angeklagt. Sie haben dem Hauptangeklagten bei den sexuellen Übergriffen geholfen, wie das Gericht mittteilte.