Groningen: Radikale Anti-Studenten-Maßnahmen in der niederländischen Uni-Stadt

Von Katharina Cichosch
18. Mai 2012

Die friesländische Stadt Groningen gilt als echte Hochburg für Studenten. An der heimischen Hochschule lernen neben niederländischen auch zahlreiche internationale Studierende - sehr zum Leidwesen mancher Einwohner, die dem Studenten-Boom in ihrer Heimat jetzt einen Riegel vorschieben wollen.

Doch was ist eigentlich geschehen? Von einem unerträglich hohen Lautstärkepegel, von ausschweifenden Partys und verkommenden Wohnvierteln war jüngst die Rede. Viele Einwohner haben es satt, dass ihre Straßen fast ausschließlich von jungen Studenten bevölkert werden. Schon versucht man sich in der Stadt um friedliche Lösungen: Öffentliche Kampagnen sollen das gegenseitige Verständnis fördern, für Respekt und Rücksicht werben.

Geholfen hat's bisher nur wenig - insbesondere auf Seiten alteingesessener Anwohner macht sich Missmut breit. Deshalb hat sich die Stadtverwaltung von Groningen jetzt ein klares Ziel gesetzt: Nur noch 15% aller Straßenbewohner dürfen Studenten sein, so die Vorgabe, die viele als pure Diskriminierung empfinden. Bis diese Zielvorgabe erreicht ist, ziehen spezielle Kontrolleure von Studentenhaus zu Studentenhaus, um zu prüfen, ob die ansässige WG vielleicht illegal ist und somit aufgelöst werden kann. Wohngemeinschaften müssen den Behörden hier gemeldet und entsprechend genehmigt werden.