Großstädter haben erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen

Von Dörte Rösler
4. September 2013

Ruhe findet man in einer Großstadt selten. Wie sehr Lärm und Hektik den Bewohnern zusetzen, zeigen Statistiken über psychische Störungen: so erkranken in der Stadt doppelt so viele Menschen an Schizophrenie, das Risiko für Depressionen ist fast anderthalbfach höher als auf dem Land. Psychiater fordern deshalb, dass Stadtplaner mehr auf die psychischen Bedürfnisse der Bewohner achten.

Eine Mannheimer Studie zeigt zum Beispiel, dass Großstädter empfindlicher auf negativen Stress reagieren. Je länger sie im Lärm leben, desto weniger können sie ihre Emotionen kontrollieren. Bedeutsam ist dieses Wissen etwa bei der Planung von neuen Wohnsiedlungen oder der Sanierung alter Stadtviertel.

Bereits mit wenigen Mitteln lässt sich der Stress jedoch reduzieren. Breitere Gehwege, Grünflächen und Blickachsen vermitteln ein Gefühl von Großzügigkeit. Bänke und Plätze bieten Gelegenheit zu Begegnungen, die dem Stress aktiv entgegenwirken.