Grüne und SPD gegen Diskriminierung - Eigene Badezeit für Transsexuelle in Berlin gefordert

Grüne und SPD legen Antrag in Berlin vor, der trans- und intersexuellen Menschen eine eigene Badezeit einräumen soll

Von Nicole Freialdenhoven
14. November 2014

Weil sich Frauen in Gegenwart von Männern im Schwimmbad manchmal unwohl fühlten, führten immer mehr Schwimmbäder spezielle Badezeiten nur für Frauen ein. Auch für Sportler sind oft besondere Zeiten reserviert, in denen sie flott ihre Bahnen ziehen können, ohne durch plaudernde Seniorinnenrunden im Wasser aufgehalten zu werden.

Nun soll eine weitere Gruppe besondere Badezeiten erhalten: Transsexuelle Menschen.

Schutz vor feindlichen Blicken

Einen entsprechenden Antrag legten Grüne und SPD im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg nun vor: Sie möchten, dass das Stadtbad Schöneberg einmal im Monat für zwei Stunden trans- und intersexuellen Menschen vorbehalten bleibt, die sich im regulären Badebetrieb häufig durch abschätzige Blicke und Bemerkungen diskriminiert fühlen.

Schwimmbadbesucher vom nahegelegenen homosexuellen Kiez in Schöneberg hätten sich zuletzt schon nicht mehr in das Schwimmbad getraut.

Eigene Badezeit

Es wäre nicht das erste Schwimmbad, dass dieser Gruppe entgegenkommt: Das Baerwaldbad in Kreuzberg, das von einem privaten Sportverein betrieben wird, räumte Transsexuellen bereits eine eigene Badezeit von zwei Stunden ein. Auch Senioren, Frauen und Männer haben hier eigene Badezeiten, in denen sie sich ungestört bewegen können.