Gute Wirksamkeit der Immuntherapien bei Krebs - Studie will neue Ziele erreichen

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2012

Inzwischen kennt die Medizin einige Waffen im Kampf gegen Krebs und setzt diese so gut es geht ein. Eine vergleichsweise noch sehr junge Option bei der Behandlung ist die Immuntherapie. Doch in kurzer Zeit hat sich diese Methode mehr als bewährt und wird Experten zufolge schon bald bei vielen Krebsarten die Standardwahl der Betreuung sein.

Viele Studien haben nun gezeigt, wie gut die Immuntherapie selbst bei Krebspatienten mit eigentlichen schlechten Prognosen wirkt. So konnte in einer Untersuchung mit Hautkrebspatienten dank der jungen Therapie die Ausbreitung der Krebszellen radikal gestoppt werden. Die Behandlungsmethode förderte die T-Zellen der Abwehrkräfte so effektiv, dass der Körper der Patienten sich gut zu wehren wusste. Dieses Prinzip scheint bei vielen Tumorformen gut zu funktionieren. Da die Wirksamkeit nun bewiesen ist, wollen Forscher den Anwendungsbereich der Immuntherapien ausweiten.

Derzeit arbeiten sie in einer neuen Studie daran, noch höher gesteckte Ziele zu erreichen. Man hat eine verfeinerte Methode entwickelt, bei der der "programmed death-1-Rezeptor", kurz PD-1, zum Einsatz kommen soll. Hierbei handelt es sich um ein Eiweiß, das die Aktivierung der T-Zellen wieder abbremst, sobald dies notwendig ist. So will man in Zukunft die Reaktion des Immunsystems noch gezielter steuern, damit möglichst keine Nebenwirkungen für den Patienten entstehen.

Eine erste Studie mit 296 Probanden wurde bereits gestartet und bisher scheint man auch hier Erfolg zu haben. Nach einem halben Jahr der Behandlung sprechen bereits 28 Prozent der Patienten mit Hautkrebs, 27 Prozent derer mit Nierenkrebs und 18 Prozent aller Lungenkrebs-Patienten auf die verbesserte Immuntherapie an.