Neuer Ansatz in der adoptiven Immuntherapie

Von Alexander Kirschbaum
10. Januar 2013

Die adoptive Immuntherapie stammt aus den 1980er Jahren. Sie versucht die körpereigene Abwehr zu stärken, indem die zytotoxischen T-Zellen im Immunsystem spezialisiert und gestärkt werden. Diese T-Zellen erkennen und vernichten Körperzellen, die von einem Virus befallen sind oder sich zu Tumorzellen gewandelt haben. Die adoptive Immuntherapie ist nicht ungefährlich, da die veränderten T-Zellen auch gesunde Körperzellen angreifen können.

Forscher aus Japan haben jetzt einen neuen Ansatz in der adoptiven Immuntherapie entwickelt, der den Erfolg der Behandlung steigern soll. Hiroshi Kawamoto vom Forschungszentrum RIKEN in Yokohama hat die Lebenszeit der T-Zellen im Labor erhöht, indem er sie in Stammzellen umprogramierte und dann wieder in T-Zellen abstufte. Die Verjüngungskur hat den T-Zellen nicht geschadet, sie waren immer noch in der Lage die Oberflächenmerkmale von Krebszellen zu erkennen.

Ein Einsatz dieser verbesserten T-Zellen in der adoptiven Immuntherapie wäre somit möglich, allerdings sind dafür noch weitreichende Versuche nötig, um Risiken und Wirkung dieser Therapie festzustellen.

Ein ähnlicher Ansatz wurde kürzlich an der Universität Tokyo entwickelt, der der Behandlung von HIV-Infizierten zugutekommen soll. Die Forscher "verjüngten" T-Zellen von HIV-Infizierten im Labor. Nach der Re-Infusion in den Körper des Erkrankten werden die spezialisierten T-Zellen laut der Erwartung der Forscher länger leben. Auch dieser Ansatz befindet sich noch im Anfangsstadium.