Gutes Kupfer, schlechtes Kupfer: Wie das Metall die Entwicklung von Alzheimer beeinflusst

Von Nicole Freialdenhoven
30. September 2013

Bislang galt unter Demenzforschern die Annahme, dass Kupfer eine positive Wirkung auf Alzheimerpatienten habe. Studien hatten ergeben, dass eine zusätzliche Kupferzufuhr die Entstehung von sogenannten Beta-Amyloiden bremste, die sich als Plaques im Gehirn der Erkrankten ablagern und nach und nach gesunde Zellen zerstören.

Neue Ergebnisse

Nun muss diese Meinung möglicherweise revidiert werden. US-Wissenschaftler fanden heraus, dass Kupfer zu einer Verklumpung von Beta-Amyloiden führt, die dann nicht mehr von der körpereigenen "Müllabfuhr" entsorgt werden können. Dies ergab eine Studie mit Labormäusen, denen zusätzliches Kupfer ins Trinkwasser gegeben wurde. Dadurch erhöhte sich die Konzentration von Beta-Amyloid in ihren Gehirnen.

Zugleich wurde ein Protein lahmgelegt, das normalerweise Beta-Amyloid über die Blut-Hirn-Schranke hinweg aus dem Gehirn ableitet. Sie befürchten, dass durch die erhöhte Beta-Amyloid-Konzentration die Blut-Hirn-Schranke gestört wird und dadurch die Entstehung von Alzheimer sogar noch beschleunigt werden könnte.

Die widersprüchlichen Ergebnisse zu früheren Kupferforschungen erklärten die Forscher damit, dass es vermutlich auf die exakt richtige Balance zwischen zu viel und zu wenig Kupfer ankomme. Wie diese Balance konkret aussieht, muss jedoch erst noch erforscht werden.