Haare waschen auf Kassenkosten - Schwarz-Gelb möchte Spezial-Shampoos zum Medizinprodukt machen

Von Cornelia Scherpe
19. Juni 2012

Es könnte sein, dass es so manches Shampoo zum Haarewaschen bald auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen gibt. Zumindest, wenn es nach den Wünschen von Schwarz-Gelb geht.

Die Koalition möchte nach dem Klinikhygienegesetz aus dem vergangenen Jahr noch einmal einiges nachbessern. Zur Diskussion steht, ob spezielle Shampoos gegen Keime nun auch auf Kassenkosten verkauft werden sollten. Es gibt Produkte, die bei Patienten vor einer Einweisung ins Krankenhaus vom Hausarzt empfohlen werden, damit keine Erreger mit in die Klinik genommen werden. Da hier effektiv Erreger bekämpft werden, handelt es sich nicht mehr nur um ein Kosmetikprodukt, sondern um ein Medizinprodukt und dies fällt in den Zuständigkeitsbereich der Kassen. Ähnliches soll für antiseptische Mundspülungen gelten. Der entsprechende Änderungsantrag wurde von Schwarz-Gelb bereits vorgelegt.

Sollte der Entwurf angenommen werden, müssen Patienten ihre benötigen Produkte nicht länger selbst bezahlen, sondern können sich auf die Krankenkassen verlassen. Es würden lediglich die normalen Kosten einer Zuzahlung anfallen und diese liegen deutlich unter dem eigentlichen Warenwert.

Ob das veränderte Gesetz kommt, bleibt noch offen. Zumindest die FDP ist dagegen, denn sie sieht das Risiko, dass Patienten das Geld für andere Dinge ausgeben und damit sich selbst und dem Gesundheitssystem schaden.