Haben die Privat-Krankenversicherten wirklich einen besseren Schutz als gesetzlich Versicherten?

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
15. Juni 2012

Normalerweise vermutet man, dass die privat Versicherten einen besseren Versicherungsschutz besitzen, wobei die Vorzüge meistens neben dem Ein-Bett-Zimmer auch die Chefarzt-Behandlungen sind. Doch wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" feststellte, leisten mehr als 80 Prozent der privaten Kassen weniger als die gesetzlichen Krankenkassen und weisen Lücken auf, so unter anderem bei der häuslichen Krankenpflege. Experten hatten aus dem dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen 85 Tarifbestandteile ausgewählt und zusätzlich aus der PVK Leistungen, die von den gesetzlichen Kassen meistens nicht erstattet werden, beispielsweise Sehhilfen, wie Brillen und Kontaktlinsen.

Bei den Untersuchungen wurden 208 Tarifsysteme mit insgesamt 156 Kombinationsmöglichkeiten berücksichtigt, doch wie die Experten meinen, konnte kein Produkt alle 85 Tarifbestandteile abdecken. Oftmals werden diese Versicherungen nur wegen des günstigen Preises angeboten, aber besitzen nicht die nötige Qualität, so dass der Chef der Deutschen Krankenversicherung (DKV), Clemens Muth, einen Mindeststandard in den Bereichen fordert, denn oftmals werden Mängel erst in einem fortgeschrittenen Alter erkannt.

Auf dem Markt werden somit viele Produkte mit Billigtarife angeboten, die aber sehr viele Leistungen ausschließen.