Häufiger Verzehr von Dauerwurst für Asthmatiker ungesund

Nitratsalze in Salami und Schinken wirken sich laut Studie negativ auf das Asthma aus

Von Cornelia Scherpe
27. Dezember 2016

Wer unter Asthma leidet, sollte bei der täglichen Ernährung nach Möglichkeit auf Dauerwurst verzichten. Haltbar gemachte Fleischwaren wie Salami und manche Schinkensorten können die Atemprobleme offenbar verschlechtern. Zumindest kommt eine aktuelle Studie zu diesem Schluss.

Die französische Langzeituntersuchung EGFA (Etude épidémiologique des facteurs génétiques et environnementaux de l'asthme) beschäftigt sich seit den 1990ern mit Asthma und betreut dafür zum einen Patienten sowie deren Angehörige und zum anderen eine gesunde Vergleichsgruppe.

Langzeitstudie zur Ernährung und dem Wurst-Konsum von Asthmatikern

Zwischen den Jahren 2003 und 2007 füllten alle Teilnehmer einen Fragebogen zu ihrer Ernährung aus. Auf 118 verschiedene Punkte wurde dabei eingegangen. Unter anderem ging es auch um das Essen von Dauerwurst, bei der Nitratsalze zur Erreichung der Haltbarkeit eingesetzt werden.

Es zeigte sich, dass Asthmatiker, die viermal oder öfter pro Woche auf Dauerwurst zurückgreifen, häufiger in den Folgejahren eine Verschlimmerung ihrer Krankheit erfuhren. Im direkten Vergleich zu denen, die überhaupt keine Dauerwurst aßen, war das Risiko um 76 Prozent erhöht. Bei 14 Prozent der Patienten bestand außerdem ein direkter Zusammenhang zwischen Dauerwurstkonsum und Adipositas. Da die Fleischsorten häufig den Appetit anregen, war das für die Forscher nicht verwunderlich.

Nitratsalze schaden Asthmapatienten indirekt

Doch wie kann es sein, dass der Fleischkonsum direkt auf das Asthma wirkt? Das Problem sind die Nitratsalze in der Dauerwurst. Sie werden vom Organismus in Stickoxide umgewandelt und diese wiederum wirken auf die Blutgefäße und die glatte Muskulatur. Der Effekt ist eine leichte Entspannung, was im Grunde für Asthma-Patienten von Vorteil ist. Ihre verkrampfte Atemmuskulatur müsste sich theoretisch besser entspannen. Allerdings ist dieser Effekt so minimal, dass regelmäßig sehr viel Dauerwurst gegessen werden müsste. Wer das tut, provoziert jedoch einen weiteren Nebeneffekt: die Stickoxide in gesteigerter Konzentration können Entzündungen im Körper begünstigen. Das wiederum schadet den Atemwegen mehr als das der Entspannungseffekt sie schützt.

Wer die eigene Ernährung im Interesse seiner Asthmaerkrankung anpassen möchte, sollte daher eher auf Dauerwurst verzichten, so das Fazit der Forscher.