Hamlet auf der Spur: Forscher entdecken Mechanismus zur Entstehung von Tumoren

Von Nicole Freialdenhoven
18. März 2014

Bei der Erforschung von Krebsgeschwüren kamen österreichische Wissenschaftler nun einem Anti-Krebs-Schalter auf die Spur, der SWI/SNF-Komplex genannt wird und normalerweise für die korrekte Ablesung von Genen sorgt.

Funktioniert dieser Komplex nicht korrekt, können sich die Nervenzellen nicht richtig teilen und weiter entwickeln, bis die innere Zellteilungsuhr von alleine stoppt.

Stattdessen geht die Zellteilung unvermindert weiter, so dass es zu Tumoren kommt. Verantwortlich dafür ist ein Eiweißstoff, der in der Wissenschaft Hamlet genannt wird und um menschlichen Organismus "Evi-1" heißt. Besonderes bei Leukämie-Patienten wird häufig eine Mutation von Evi-1 beobachtet, die zu einer gestörten Zellteilung führt.

Die Forscher des Institutes für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hatten diesen Vorgang bei Experimenten mit Fruchtfliegen beobachtet. Sie hoffen nun, durch weitere Beobachtungen des Mechanismus in Zukunft Medikamente entwickeln zu können, die gezielt auf Evi-1 und den SWI/SNF-Komplex einwirken können.