Handel mit Drogen lohnt sich - Rekord bei Opium-Anbau in Afghanistan

Von Ingo Krüger
14. November 2013

Noch nie ist in Afghanistan auf einer so riesigen Fläche Schlafmohn angebaut worden, wie ein Jahr vor dem Abzug der NATO-Truppen. Die Größe erhöhte sich um 36 Prozent auf 2.090 Quadratkilometer. Dies entspricht ungefähr der Fläche des Saarlandes. Es ist damit der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen durch die UNO im Jahre 1994.

5.500 Tonnen Opium geerntet

Auch die Opiumproduktion legte in diesem Jahr zu, und zwar um gut 50 Prozent auf 5.500 Tonnen. Der Rekordwert von 7.400 Tonnen stammt aus dem Jahre 2007. Im Hauptanbaugebiet, das von den Taliban beherrscht wird, führte schlechtes Wetter zu einer Missernte.

Opium zu 80 Prozent aus Afghanistan

In Afghanistan wird mittlerweile rund 80 Prozent des weltweiten Opiums hergestellt. Aus Rohopium wird Heroin gewonnen. Für ein Kilogramm Opium erhalten die meist armen Bauern 145 Dollar. Von dem Drogenhandel profitieren jedoch auch Taliban, Warlords, afghanische Politiker und ausländische Banden. Bei der Bekämpfung des Mohnanbaus kamen in diesem Jahr bislang 143 Menschen ums Leben, 41 mehr als 2012.