Harndrang in der Nacht: Schuld kann zu viel Salz im Essen sein
Vermehrter Salzkonsum kann nächtlichen Harndrang fördern
Der Arzt spricht von der Nykturie und Betroffene nicken nur leidgeplagt. Gemeint ist der nächtliche Harndrang, der viele aus dem Schlaf reißt und den Gang zum Badezimmer notwendig macht. Vor allem Männer jenseits der 60 Jahre kennen die Nykturie, da sie an Prostataproblemen leiden.
Bei beiden Geschlechtern können aber auch eine Blasenschwäche, Diabetes und eine ausgeprägte Herzinsuffizienz zum nächtlichen Harndrang führen. Wer das Problem erstmals bei sich beobachtet, sollte unbedingt mit dem Arzt darüber reden, um den genauen Ursachen auf die Spur zu kommen.
Zum Thema Ursachenforschung haben sich in jüngster Vergangenheit auch japanische Forscher geäußert. Sie hatten eine Studie durchgeführt, die den Konsum von Salz mit der Nykturie in Zusammenhang brachte. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mengen an Salz in unserer täglichen Ernährung einen direkten Einfluss auf den nächtlichen Harndrang haben.
Geringere Salzmengen, weniger Toilettenbesuche
Die Urologen aus Japan hatten mit 300 Freiwilligen gearbeitet. Alle waren regelmäßig in der Nacht wach, da Harndrang sie zur Toilette zwang. Man empfahl der Hälfte der Probanden, die tägliche Aufnahme von Salz zu reduzieren. Wer dieser Empfehlung nachkam, konnte die nächtlichen WC-Besuche von durchschnittlich zwei Stück auf nur noch einen reduzieren.
Für einen Gegenversuch bat man 98 Teilnehmer, für einige Zeit bewusst mehr Salz zu essen. Tatsächlich führte das zu noch mehr nächtlichem Harndrang. Die Nykturie steht damit offenbar in direktem Zusammenhang zum Harndrang.
Die Studie kann also reine Beobachtungsstudie jedoch nicht klären, was auf biologischer Ebene im Detail geschieht. Daher ist nun geplant, größere Studien zu diesem Thema in die Wege zu leiten.
Bis dahin kann die Empfehlung zu einer salzbewussteren Ernährung jedoch nicht schaden. In den meisten Industrieländern nehmen die Menschen ohnehin zu viel Salz mit der Nahrung auf und schaden damit ihrem Körper.