Haute Couture - Totgesagte leben länger

Von Katharina Cichosch
4. Juli 2012

Die Haute Couture, alljährlich gefeierte Meisterwerke französischen Designs ausgewählter Modehäuser, war vielen von Anfang an ein Dorn im Auge. Zu dekadent, lautete die Kritik, zu snobistisch und vor allem - überhaupt nicht tragbar. Wobei hier sicherlich auch ein Funken Neid mit im Spiel sein dürfte, schließlich ist der Begriff "Haute Couture" geschützt und offiziell nur wenigen, etablierten Modehäusern vorbehalten.

Über die Einhaltung der strengen Spielregeln wie auch für die Öffentlichkeitsarbeit der französischen Maßschneiderkunst zeichnet der Verband "Chambre Syndicale de la Haute Couture" in Paris verantwortlich. Deren Präsident Didier Grumbach vertritt die "gehobene Schneiderei", wie der Begriff wörtlich übersetzt lautet, denn auch selbstbewusst gegen jegliche Zweifel und Kritiken. In einem Interview betonte er, dass die Haute Couture bereits in den 20er Jahren das Aus vorhergesagt wurde - und Totgesagte leben nun einmal bekanntlich länger.

Im Folgenden erklärte Grumbrach dann auch, was das Besondere an der Haute Couture sei: Handwerkskunst erster Güte bilde nach wie vor die Basis für außergewöhnliche Kreationen. Das Internet könne der traditionellen Schneiderei ebenfalls nichts anhaben, sondern trage mit exklusiven Online-Shops eher noch zu deren Erfolg bei. So sind ausgewählte Haute Couture-Stücke inzwischen sogar im World Wide Web zu haben...