Hautkrankheiten: Arbeitnehmer suchen früher Hilfe

Im Vergleich zu früher trauen sich Arbeitnehmer viel häufiger, Hilfe für ihre Hautkrankheit in Anspruch zu nehmen

Von Ingo Krüger
30. November 2011

Hautkrankheiten wie Ekzeme und Allergien kosten die deutsche Wirtschaft nach Angaben der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) fast 1,8 Milliarden Euro im Jahr, und zwar für

Größere Bereitschaft, der Versicherung die Hautkrankheit mitzuteilen

Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Meldungen von beruflich bedingten Hauterkrankungen um über 25 Prozent, so die BGW. So lag sie im vergangenen Jahr bei 6686, während die Berufsgenossenschaft 2009 nur 5326 Fälle registrierte. Der Grund dafür liegt in der größeren Bereitschaft von Arbeitnehmern, solch eine Krankheit auch der gesetzlichen Unfallversicherung mitzuteilen.

So sei die Zahl im ersten Moment besorgniserregend, erklärt Dr. Verena Kagel von der BGW, doch das Gegenteil sei richtig. Es gebe immer weniger schwere Fälle von Hauterkrankungen, so die Ärztin. Sie begründet den Anstieg der Meldungen mit der niedrigeren Dunkelziffer.

Größere Sensibilität gegenüber Hautproblemen

Aus Scham oder Angst vor dem Verlust der Arbeitsstelle hätten Betroffene früher ihr Leiden verheimlicht. Heutzutage herrsche eine größere Sensibilität bei Hautproblemen, berichtet Dr. Kagel, selbst zahlreiche Ausbilder und Chefs würden ihren Berufsnachwuchs zur Berufsgenossenschaft schicken.

Die BGW ist für fast sieben Millionen Versicherte in 630 000 Unternehmen zuständig und damit die zweitgrößte Berufsgenossenschaft in Deutschland.