Heilung für Autismus in Sicht? Forscher setzen auf Brokkoli

Antioxidative Wirkung von Sulforaphan wirkt oxidativem Stress entgegen und verbessert Symptome von Autisten

Von Nicole Freialdenhoven
20. Oktober 2014

Autisten leiden darunter, dass sie auf sozialer Ebene kaum mit anderen Menschen kommunizieren können und daher trotz hoher Intelligenz häufig ausgegrenzt werden. Zwar wird seit Jahren intensiv nach den Ursachen für diese Störung geforscht, die Rückschlüsse auf mögliche Therapien liefert, doch bislang gibt es nur wenige handfeste Resultate.

Forscher der University of Massachusetts haben nun eine neue Theorie vorgelegt: Demnach könnten Gemüsesorten wie Brokkoli, die den Wirkstoff Sulforaphan enthalten, Autisten möglicherweise helfen, ihre kommunikativen Probleme besser in den Griff zu bekommen.

Autistische Störungen durch oxidativen Stress

Die Theorie basiert auf der Erkenntnis, dass bei autistischen Störungen eine mangelnde Versorgung mit Energie und ein starker oxidativer Stress eine Rolle spielen.

Der Wirkstoff Sulforaphan besitzt eine starke antioxidative Wirkung und kommt in Kreuzblütengewächsen vor. Die Menge, die durch den normalen Konsum von Brokkoli und anderen Kohlsorten konsumiert wird, reicht jedoch nicht, um eine Wirkung zu erzielen.

Sulforaphan aus Brokkoli verbessert autistische Symptome

Die Forscher extrahierten das Sulforaphan daher aus Brokkoli und verabreichten es in hochkonzentrierter Form 44 männlichen Probanden zwischen 13 und 27 Jahren, die an einer autistischen Störung litten.

Dabei zeigte sich nach Ablauf des Studienzeitraums eine deutliche Verbesserung bei den Teilnehmern, die tatsächlich Sulforaphan erhalten hatten, gegenüber denen, die nur ein Placebo erhalten hatten. Auch wenn es sich nur um eine kleine Pilotstudie handelt, macht es den Forschern dennoch Hoffnung, endlich ein Mittel zur Behandlung der Symptome gefunden zu haben.