Hepatitis E bekämpfen: Neuer Impfstoff bewährt sich

Die neusten Ergebnisse zur Langzeitwirkung des Wirkstoffes fallen positiv aus

Von Cornelia Scherpe
11. März 2015

Der genaue Aufbau des Virus Hepatitis E ist seit 1990 bekannt. In den letzten Jahrzehnten haben Forscher weltweit daran gearbeitet, einen wirksamen Impfstoff herzustellen, damit Erwachsene und Kinder vor einer Infektion geschützt werden können.

Schutzwirkung von 100 Prozent

Einen ersten großen Erfolg gab es dabei 2007, als ein entwickelter Wirkstoff die Sicherheit von 95,5 Prozent erreichte. Die zuversichtlich stimmenden Ergebnisse wurden 2010 in einer chinesischen Studie bestätigt, in der 48.693 Freiwillige geimpft wurden und noch einmal 56.000 Personen als Kontrollgruppe teilgenommen hatten.

Innerhalb eines Jahres erkrankte kein Geimpfter an Hepatitis E, während es in der Gegengruppe 15 Krankheitsfälle gab. Dieses Ergebnis - die Forscher errechneten eine Schutzwirkung von 100 Prozent - veranlasste China dazu, den Wirkstoff 2012 offiziell zuzulassen.

Langzeitwirkung des Wirkstoffes

Nun liegen die neusten Ergebnisse zur Langzeitwirkung des Wirkstoffes vor und auch diese sehen gut aus. Der Impfstoff hat sich offenbar im Kampf gegen Hepatitis E bewährt. In den vergangenen 4,5 Jahren sind insgesamt sieben Krankheitsfälle bei Geimpften aufgetreten.

Das entspricht im Bezug auf die Menge der geimpften Menschen genau 0,3 Vorfälle auf 10.000 Personenjahren. In der Kontrollgruppe wurden dagegen inzwischen 53 Fälle von Hepatitis E gemeldet, was 2,1 Vorfällen auf 10.000 Personenjahren entspricht. Die Langzeitwirkung der Impfung liegt damit bei guten 87 Prozent.

Senioren und Kinder

Aktuell läuft zu dem Wirkstoff eine neue Studie, bei der man sich ausschließlich auf Patienten im Seniorenalter konzentriert. Die Teilnehmer sind über 65 Jahre. Es soll geklärt werden, wie gut der Wirkstoff von Älteren vertragen wird, die meist bereits chronische Krankheiten haben.

Ärzte fordern zudem eine Studie für Kinder, um auch diese Altersklasse abzudecken. An der chinesischen Studie haben nur Menschen zwischen 16 Jahren und 65 Jahren teilgenommen.