Hepatitis-Fälle in den USA: Hepatitis steckte in Granatapfelsamen

Von Cornelia Scherpe
6. Oktober 2014

In den USA treten Fälle von Hepatitis A selten auf. Im vergangenen Jahr war es jedoch zu einem auffallenden Anstieg der Infektionen gekommen, weshalb die Behörden der Sache auf den Grund gingen.

Globalisierung der Krankheiten

Dabei zeigte sich einmal mehr, dass durch den globalen Handel auch Krankheiten ihren Weg von einer Region in die andere finden können. Im konkreten Fall waren die Hepatitis-Infektionen durch Granatapfelsamen ausgelöst worden. Die Analyse hatte ergeben, dass die Nahrungsmittel aus der Türkei importiert worden waren. Die Firma, die als Lieferant gedient hatte, bekam von der FDA vorübergehend einen Import-Stopp auferlegt.

Durch die schnelle Analyse und das rasche Handeln kann man davon ausgehen, dass eine Epidemie mit Erfolg verhindert werden konnte. In den USA selbst hatte die FDA einen gut verständlichen Warnhinweis veröffentlicht und der Händler selbst kümmerte sich um eine telefonische Information von rund 250.000 Kunden.

Gefahren der Hepatitis A Erkrankung

Eine Infektion mit Hepatitis A hat keinen chronischen Verlauf und gilt als relativ harmlos. Gerade Kinder erleben die Ansteckung als eine Art Schnupfen, weshalb man umgangssprachlich zu Hepatitis A auch "Leberschnupfen" sagt. Allerdings kann die Infektion für Erwachsene schwerwiegender verlaufen.

Von den 163 US-Bürgern, die im vergangenen Jahr an Hepatitis A erkrankten, mussten 69 Patienten sogar im Krankenhaus behandelt werden. Zwei Patienten erkrankten so schlagartig und schwerwiegend, dass die Mediziner von einem "fulminanten Verlauf" sprachen.

Zum Glück konnte jedoch jeder Betroffene angemessen therapiert werden und es kam zu keinem Todesfall. Die Mehrzahl der US-Patienten war zwischen 40 Jahren und 64 Jahren alt. Diese Altersgruppe ist meist nicht gegen Hepatitis A geimpft.