Heroin wird in den USA zur Alltagsdroge

Von Dörte Rösler
6. Februar 2014

Der Tod des Oskar-Preisträgers Philip Seymor Hoffman ist tragisch - aber bei weitem kein Einzelschicksal. Die Zahl der Heroin-Nutzer steigt in den USA dramatisch. Während 2007 noch 373.000 Amerikaner die Droge konsumierten, waren es 2012 schon 669.000. Allein in New York starben zwischen 2010 und 2012 insgesamt 382 Menschen an einer Überdosis. Ein Anstieg von 84 Prozent.

Junges Einstiegsalter

Besonders besorgt sind Beobachter über das Alter der Drogen-Einsteiger. Nach Angaben des US-Gesundheitsministeriums sind die Nutzer beim ersten Schuss durchschnittlich 23 Jahre alt. Demographische Schwerpunkte lassen sich dabei nicht mehr feststellen: Heroin breitet sich in allen Altersklassen und Bevölkerungsgruppen aus.

Umstieg auf Heroin

In Deutschland ist die Entwicklung gegenläufig. Seit Jahren sinkt der Konsum. Zumindest teilweise könnte das an den hohen Preisen liegen. In den USA kostet ein Tütchen Heroin heute rund zehn Dollar - weniger als synthetische Drogen oder verschreibungspflichtige Medikamente mit der gleichen Wirkung. Aufgrund des Preisdrucks bringen die Produzenten außerdem stärkeren Stoff auf den Markt, so dass immer mehr Nutzer von Schmerzmitteln wie Oxycontin auf Heroin umsteigen.