Herzgesunde Bewegung - Mediziner diskutieren über optimales Sportpensum

Von Christine Krusberski
20. Mai 2014

Aktive Bewegung ist gesund und beugt Erkrankungen vor. Viele Zeitgenossen verzichten jedoch auf einen strammen Spaziergang und fahren lieber mit dem Auto. Doch ständige Inaktivität erhöht das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Allerdings scheint zu viel Sport auch nicht das Nonplusultra zu sein. Neu veröffentlichte Studien im Fachjournal "Heart" weisen darauf hin, dass intensives und tägliches Ausdauertraining das Herz belasten kann. Mediziner diskutieren jetzt über das optimale Sportpensum.

Extremer Ausdauersport kann mehr schaden als nutzen

Ein Forscherteam von der Karolinska-Universitätsklinik in Stockholm befragte mehr als 40.000 Männer im Alter zwischen 45 und 79 Jahren zu ihren Sportgewohnheiten. Im Laufe von zwölf Jahren wurde bei rund zehn Prozent der Probanden ein Vorhofflimmern festgestellt. Die Männer, die Herzrhythmusstörungen entwickelten, waren 30 Jahre alt und trieben mehr als fünf Stunden pro Woche intensiven Sport wie Marathon oder Triathlon.

Teilnehmer, die überhaupt nicht körperlich aktiv waren, hatten ein viermal höheres Sterberisiko. Bei den sportlich sehr Aktiven erhöhte sich das Todesrisiko fast um das Zweifache.

Das richtige Maß an Bewegung

Übermäßiges Training kann also unter Umständen dem Herzen schaden. Bei zu hoher Trainingsbelastung und ohne die nötigen Regenerationsphasen zeigt der Körper Anzeichen wie Schlafstörungen oder Infektanfälligkeit. Anfänger sollten sich nach intensiven Trainingseinheiten immer 36 bis 48 Stunden Erholung gönnen.

Doch die meisten Menschen bewegen sich immer noch zu wenig. Wer regelmäßig Sport treibt, vermindert das Sterberisiko und fördert die Herzgesundheit. Das richtige Maß an Bewegung ist das Optimum. Wie viel Sport empfehlenswert ist, kann anhand der vorliegenden Ergebnisse nicht klar beantwortet werden. Derzeit raten Herzspezialisten ihren Patienten, täglich etwa 30 Minuten mäßig anstrengenden Sport zu treiben.