Herzinfarkt wegen heimischer Holzöfen? Studie sieht Risiko für Senioren

Feinstaubbelastung durch Holzöfen erhöht laut Studie das Infarktrisiko

Von Cornelia Scherpe
7. März 2017

Viele Menschen träumen davon und erfüllen sich diesen Wunsch auch: ein Holzofen soll in den heimischen vier Wänden stehen.

Erhöhte Feinstaubbelastung durch Holzöfen

Doch bei der Befeuerung dieser Öfen kommt es ganz natürlich zur Entstehung von Feinstaub. Selbst wenn der Ofen wie nach Vorschrift mit dem Schornstein verbunden ist und dieser allen gesetzlichen Bestimmungen entspricht, gelangt gesundheitsschädlicher Feinstaub ins Freie und trägt so zur allgemeinen Feinstaubbelastung bei.

Eine aktuelle Studie aus Kanada legt hierzu Zahlen vor. Untersucht wurden drei Kleinstädte, deren Einwohnerzahl zwischen 50.000 und 85.000 Einwohnern liegt. In zwei Städten stieg die Feinstaubbelastung in den Wintermonaten, wenn die Bewohner ihre hauseigenen Kamine nutzten. In einer Stadt, in Prince George, kam es auch im Sommer des Untersuchungsjahres zu einer hohen Feinstaubbelastung, was mit den aktuellen Waldbränden in dieser Zeit zusammenfällt.

Die genaue Analyse des Feinstaubes zeigte vor allem eine hohe Konzentration an Levoglucosan. Dieser Stoff entsteht bei der Verbrennung von Zellulose und Stärke und diese wiederum werden bei der Verbrennung von Holz freigesetzt.

Die Forscher sahen sich die Daten der Krankenhäuser in dieser Zeit an und fanden eine Verbindung zwischen der Feinstaubbelastung durch Holzverbrennung und der Einweisung in Kliniken aufgrund von Herzinfarkten. Dieser Zusammenhang trat aber nur bei den Menschen über 65 Jahren auf. Dann lag der Anstieg bei 19 Prozent.

Das Risiko für einen Herzinfarkt ist demnach durch Feinstaub aus Holzverbrennung höher als bei anderen Feinstaubverursachern.

Ursachen unklar

Die genauen Ursachen kann die Studie nicht benennen, dafür ist die Wirkung von Feinstaub aus Holverbrennung auf den menschlichen Körper noch nicht ausreichend erforscht. Die Forscher raten aber zum sparsamen Umgang mit Holzöfen.

Der Trend geht allerdings in eine andere Richtung. Allein in Deutschland werden Jahr für Jahr rund 400.000 Feuerstellen verkauft, so das Bundesumweltamt.