Herzinfarkte nach der OP: Weder ASS noch Clonidin beugen diesem Risiko vor

Von Cornelia Scherpe
7. April 2014

Bei jeder Operation besteht das Risiko auf diverse Komplikationen. Gefürchtet ist dabei auch das Auftreten eines Herzinfarkts, da das Herz während der OP unter Stress steht. Lange Zeit gab man vor allen Dingen gefährdeten Patienten daher vor dem Eingriff einen Betablocker. Dieser sollte den Stress für das Herz mindern. Doch vor einigen Jahren zeigte eine Studie mit über 8.000 Patienten, dass dadurch zwar die Herzinfarkte seltener werden, aber dafür mehr Patienten an anderen Faktoren versterben.

Doch wie soll man die gestressten Herzen dann schützen? Als Alternative stehen das bekannte ASS und Clonidin im Raum. Eine aktuelle Großstudie mit 10.010 Teilnehmern sorgt nun jedoch auch bei diesen beiden Mitteln für Ernüchterung.

ASS sorgt für vermehrte Blutungen, Clonidin erhöht Zahl der Herzinfarkte noch

Auf ASS vertrauen die Ärzte, da es nach einem bereits durchlebten Infarkt vor einem erneuten Auftreten schützen kann. Doch laut der Studie schützt ASS deswegen noch lange nicht vor einem Herzinfarkt nach einer Operation. Es kam im Gegenteil zu vermehrten Blutungen. Schwere Blutungen nach der OP traten nun statt in 3,8 Prozent der Fälle in 4,6 Prozent der Fälle auf.

Auch die Ergebnisse für die Arbeit mit Clonidin fielen nicht besser aus. Die Zahl der Herzinfarkte stieg unter der Einnahme auch noch an. Statt in 6,8 Prozent der Fälle kam es in 7,3 Prozent der Fälle zu einem Infarkt. Zudem traten häufiger (zwölf Prozent statt 8,1 Prozent) gefährliche Abfälle des Blutdruckes auf. Clonidin ist laut der Meinung der Forscher daher gänzlich ungeeignet und sollte Patienten vor einer Operation nicht gegeben werden.