Herzinfarktrisiko besser voraussagen mit Chemerin: Hormon erweist sich als wichtiger Marker

Von Nicole Freialdenhoven
4. September 2014

Um in Zukunft das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle besser voraussagen zu können, soll das Fetthormon Chemerin stärker beachtet werden. In einer über vier Jahre laufenden Studie des Vorarlberg Institute for Vascular Investigation and Treatment (VIVIT) hatte sich Chemerin als zuverlässiger Biomarker erwiesen. Das Hormon wird in den Fettzellen gebildet und ist unter anderem an der Steuerung des Stoffwechsels und des Immunsystems beteiligt.

An der Studie hatten 495 Patienten teilgenommen, die typische Symptome einer koronaren Herzkrankheit zeigten, darunter

Die Wissenschaftler analysierten mit Hilfe der Koronarangiographie den tatsächlichen Zustand der Herzkranzgefäße und verglichen diese mit der Konzentration von Chemerin im Blut. Dabei stellten sie einen Zusammenhang zwischen hohen Chemerin-Werten und einer schlechteren Nierenleistung fest, der im Laufe der vier Jahre immer deutlicher wurde.

Unabhängig davon ob ihre Nierenleistung beeinträchtigt war oder nicht, oder, ob sie an der koronaren Herzkrankheit litten oder nicht, war eine hohe Chemerin-Konzentration stets ein zuverlässiger Marker dafür, welche Patienten einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erleiden würden. Andere Faktoren wie Diabetes oder Übergewicht spielten dagegen keine Rolle.