Herzinsuffizienz richtig versorgen: Geht man zum Internisten oder zum Kardiologen?

Von Cornelia Scherpe
12. März 2014

Viele Menschen in Deutschland leiden an einer Herzinsuffizienz. Dies bedeutet, dass ihr Herzmuskel chronisch geschwächt ist und sich diese Herzschwäche im Alltag bei anstrengenden Tätigkeiten bemerkbar macht.

Da die Herzinsuffizienz mit den Jahren auch schlimmer werden kann, sollte jeder Betroffene regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen gehen und vom Arzt bei Bedarf auch die Medikamente anpassen lassen.

Zu welchem Arzt geht man dafür?

In Deutschland gibt es gleich zwei Fachärzte, die sich um Patienten mit Herzinsuffizienz kümmern können: Den Internisten und den Kardiologen. Darüber hinaus besteht die Wahl zwischen der ambulanten Versorgung im Krankenhaus und dem Gang zu einem niedergelassenen Mediziner.

Manche Patienten sind bei dieser Auswahl verunsichert und eine Studie hat sich daher bemüht, einen aussagekräftigen Vergleich durchzuführen.

Vergleich von Behandlung im Krankenhaus und beim niedergelassenen Arzt

Die Forscher arbeiten dafür mir 48 Ärzten zusammen. Es handelte sich um 26 niedergelassene und fünf in der Klinik tätige Kardiologen sowie 18 niedergelassene Internisten. Ausgewertet wurden dabei 384 Patientendaten. Man achtete bei der Studie darauf, ob die verschiedenen Mediziner ihre Patienten entsprechend der offiziellen Leitlinien behandelten.

Dies war bei allen drei Gruppen zu 90 Prozent der Fall und spricht daher für eine sehr gute Betreuung. Eine unzureichende Therapie erfolgte allerdings ausgerechnet im Krankenhaus deutlich öfter. Hier erhielten 25 Prozent nur eine Standardbetreuung, die ausgeprägter hätte sein können. Bei niedergelassenen Ärzten betraf dies nur 8,6 Prozent der Patienten.

Auffallend war darüber hinaus, dass jüngere Patienten mit Herzinsuffizienz offenbar den Gang ins Krankenhaus bevorzugen. Im Schnitt war diese Gruppe 65 Jahre alt. Diejenigen, die zum niedergelassenen Kardiologen gingen, waren dagegen schon durchschnittlich 71 Jahre und die übrigen vom Hausarzt Betreuten bereits 73 Jahre.