Hilfe für Hypochonder: Vereinfachte Verhaltenstherapie hilft den Betroffenen
Wer schon einmal mit einem Hypochonder gesprochen hat oder selbst Hypochonder ist, der weiß, dass diese Menschen unter einer schweren seelischen Störung leiden. Beständig sind diese Patienten davon überzeugt, dass sie an einer schweren Erkrankung leiden und das auch ohne objektiven Befund durch den Arzt. Jeder Kopfschmerz ist dabei beispielsweise ein Hirntumor oder jedes Husten eine schwere Lungenkrankheit.
Hypochonder leiden sehr unter ihrer Störung und sind sich oft auch der Tatsache bewusst, dass sie sich viel zu sehr in etwas hinein steigern. Wie bei den meisten seelischen Erkrankungen kommen die Betroffenen aber selten ohne Hilfe aus ihrem seelischen Abgrund hinaus.
Forscher haben eine neue, günstigere Verhaltenstherapie entwickelt
Die Gesundheitsängste sind Teil ihres Alltags. Ärzte verschreiben jedoch selten eine Psychotherapie, da dies zum einen für das Gesundheitswesen sehr kostspielig und zum anderen für den Patienten sehr langwierig ist. Forscher haben nun jedoch eine vereinfachte Form der Verhaltenstherapie entwickelt, die kostengünstig und schnell zum Ziel führt.
Bei dieser abgewandelten Form der kognitiven Verhaltenstherapie muss der Betroffene nicht durch einen ausgebildeten Psychologen betreut werden. Die Arbeit kann durch einen Krankenpfleger erfolgen, der dafür keine Weiterbildung benötigt. Wie wirksam diese neue Therapie ist, wurde auch zugleich in einer Studie mit 444 Hypochondern getestet.
Die Chance auf Hilfe ist doppelt so hoch
Die Hälfte bekam nur versichert, dass die Ängste unbegründet sind, doch die übrigen wurden durch einen zuvor ins Verfahren eingeführten Pfleger betreut. Nach einem Jahr ging es nur 7,3 Prozent derer in der ersten Gruppe besser. Bei jenen, die die vereinfachte Verhaltenstherapie bekommen hatten, waren es ganze 13,9 Prozent. Dies ist immer noch gesamt gesehen sehr wenig, doch immerhin konnte man so im Vergleich zur Gruppe 1 doppelt so vielen Hypochondern helfen.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/56246/Kognitive-Verhaltenstherapie-ueberzeugt-Hypochonder-kostenneutral Abgerufen am 25. Oktober 2013