Hilft Botox gegen Frizz und sogar gegen Haarausfall?
Ein neuer Trend in den USA sorgt dafür, dass sich Menschen das Nervengift direkt in die Kopfhaut injizieren lassen
Das Nervengift Botulinumtoxin spielt in der Medizinwelt inzwischen eine große Rolle. Die meisten kennen es unter dem verkürzten Namen Botox und denken dabei an die Behandlung von Falten. Botulinumtoxin kann allerdings noch viel mehr.
In den USA ist es inzwischen ein Trend, gegen Frizz vorzugehen, indem die Botox-Spritze zum Einsatz kommt. Den Frizz-Effekt kennt jeder mit etwas längerem Haar: Im Alltag wird die Frisur immer wieder vom Wind aus der Form gebracht. Das nervt nicht nur, sondern belastet auch die Haarstruktur. Die Feuchtigkeit zieht sich aus dem sichtbaren Haar zurück und lässt daher die komplette Frisur matt aussehen.
Botox-Spritzen gegen Frizz
Genau dagegen soll Botox helfen. In den USA lassen sich die Menschen das Nervengift direkt in die Kopfhaut injizieren und stoppen damit die Schweißproduktion. Durch den fehlenden Schweiß bleibt das Haar länger genau in der Form, in die man es beim Frisieren gebracht hat.
Großer Nachteil: Da die Kopffläche vergleichsweise groß ist, benötigt man für den Erfolg 100 bis 200 Botox-Spritzen. Das ist nicht nur unangenehm, sondern geht auch ins Geld. Die US-Anbieter verlangen umgerechnet zwischen 1.200 und 1.500 Euro für die Anwendung. Ärzte und auch Friseure hierzulande sind sich einig, dass Botox gegen Frizz nicht sein muss. Es mag wirken, aber günstige Shampoos und Haaröle sind die bessere und gesündere Wahl.
Botox gegen Haarausfall
Für alle Männer und Frauen mit Haarausfall ist die Frage interessant, ob Botox helfen kann, das dichte Kopfhaar zu behalten. Tatsächlich ist die Hoffnung berechtigt, allerdings mit einer Einschränkung. Botox hilft nicht gegen jede Art von Haarausfall, sondern nur bei dem sogenannten Spannungshaarausfall.
Hier geht es nicht um eine erbliche Veranlagung, sondern um eine akute Verspannung der Muskeln rund um die Haarwurzel. Das raubt der Wurzel die nötige Durchblutung und sie fällt aus. Botox kann hier die Muskeln lockern und damit die gestaute Durchblutung wieder anregen. Der Arzt benötigt nur drei Injektionen, die rund 400 bis 700 Euro kosten. Nach sechs Monaten ist die nächste Anwendung sinnvoll.