HIV-Prävention funktioniert nicht nur mit Kondomen, sondern auch mit neuen Medikamenten

Von Cornelia Scherpe
29. November 2013

Die moderne Medizin hat für viele Menschen mit HIV das Leben deutlich angenehmer gemacht. Neue Therapien ermöglichen es, dass der Ausbruch von Aids viele Jahre in die Zukunft verschoben werden kann und die Patienten unter der Therapie eine nahezu normale Lebenserwartung haben.

Dennoch ist die Behandlung von HIV nicht das einzige Ziel der Medizin, denn es geht im wesentlichen auch darum, die Infektionen an sich zu verhindern. Der sicherste Schutz ist dabei noch immer die Verwendung von Kondomen, doch nicht alle Menschen setzen diese wirklich immer ein. Forscher arbeiten daher auch an Alternativen zur Prävention und nun zeigen sich erste viel versprechende Ergebnisse.

HIV-positives Baby geheilt

Anfang 2013 sorgte ein Fall in den USA für besondere Aufregung: Ein Baby hatte sich im Mutterleib bei der HIV-positiven Frau infiziert, doch es konnte geheilt werden. Die Ärzte hatten innerhalb von 30 Stunden nach der Entbindung eine Therapie gegen die HI-Viren gestartet und diese intensive Betreuung heilte das Neugeborene. Dieses Konzept möchte man auch für die Prävention bei Erwachsenen nutzen.

Erfolgreiche Pilotstudie

Eine Pilotstudie mit 1.800 Teilnehmern war sehr erfolgreich. An ihr nahmen heterosexuelle Paare teil, bei denen ein Partner HIV-positiv und der andere HIV-negativ war. Durch eine sehr frühe Behandlung gegen die Viren konnte das Risiko einer Ansteckung auf den Partner um ganze 96 Prozent gesenkt werden.

Reduktion von Infektionen durch Mikrobizide

In einer anderen Studie testete man zudem den Einsatz von Mikrobizide als Präventionsmittel. Hierbei sollten Frauen ein Gel auftragen, um sich trotz Sex ohne Kondom vor einer Ansteckung zu schützen. Die in Afrika durchgeführte Studie reduzierte die Zahl der Neuinfektionen mit HIV bei den Anwenderinnen immerhin um 40 Prozent.