Mit Immunsuppressiva gegen HIV? Neue Therapie nach Nierentransplantation erfolgreich

Von Nicole Freialdenhoven
6. Mai 2014

Normalerweise sollten Patienten, die an einer Autoimmunkrankheit wie HIV leiden, nicht noch zusätzlich mit Immunsuppressiva behandelt werden, die das Immunsystem und seine Funktionen noch zusätzlich unterdrücken. Allerdings stellte sich bei einer Analyse heraus, dass dies durchaus möglich ist, wenn der HI-Virus bereits weitgehend aus dem Blut eliminiert werden und die CD-4-positiven T-Zellen wieder normalisiert werden konnten.

An der Universität San Francisco wurden Patienten beobachtet, die eine Nierentransplantation erhalten hatten und anschließend Immunsuppressiva wie Cyclosporin, Prednison oder Sirolismus bekamen, damit das Immunsystem die neue Niere nicht abstießen. Nach zwei Jahren zeigte sich bei den acht Patienten, die das Mittel Sirolismus erhalten hatten, dass sie weit weniger unter einer erneuten positiven HIV-DNA-Last litten als die Patienten, die andere Mittel erhalten hatten.

Wie Sirolismus konkret das Immunsystem beeinflusst, wollen die Forscher nun klären. Vermutet wird, dass es gezielter auf die T-Zellen einwirkt als andere Medikamente und die Bildung neuer HI-Viren erfolgreicher verhindern kann. Allerdings ist die Zahl der Patienten zu gering um aus der Analyse allgemeingültige Rückschlüsse zu ziehen.