Hoch in den Bergen von Korsika: Geheimtipp Corte

Von Nicole Freialdenhoven
2. Oktober 2012

Die Insel Korsika ist bekannt für ihre Unabhängigkeitsbemühungen vom französischen Mutterland. Nirgendwo wird dies so deutlich wie in der ehemaligen Hauptstadt Corte die heute, vom Massentourismus ignoriert, ein beschauliches Städtchen mit 7000 Einwohnern im Herzen der Insel ist.

Corte besitzt die einzige Universität der Insel, die nach ihrem Gründer Pasquale Paoli benannt wurde, der von 1755 bis 1769 Korsika regierte, das seinerzeit zur Republik Genua gehörte. Als Genua die Insel 1768 an Frankreich verkaufte, riefen die Korsen unter Paolis Führung ihre Unabhängigkeit aus. Diese hielt jedoch nicht lange: Schon ein Jahr später mussten sich die korsischen Truppen der französischen Armee geschlagen geben. Korsika wurde endgültig Französisch, Paoli ging ins Exil.

Auch die Zitadelle von Corte und der Palais National, in dem einst die Regierung der unabhängigen Republik Korsika tagte, erinnern an das 18. Jahrhundert. Manche Häuser weisen sogar noch Einschusslöcher auf, die an die Auseinandersetzungen der Korsen mit den genuesischen und französischen Besatzern erinnern. Wer mehr über jene Epoche erfahren will, besucht das Musée de la Corse, das der Geschichte und Kultur Korsikas gewidmet ist.