Höheres Osteoporose-Risiko bei Glutenunverträglichkeit

Von Frank Hertel
30. Mai 2011

Alexander Oldroyd lehrt und forscht an der britischen Lancaster University School of Medicine. Auf dem Jahreskongress der "Euopean League against Rheumatism" (EULAR), der in diesen Tagen in London stattfindet, stellte er eine Studie vor, die er mit 1030 Zöliakiepatienten gemacht hat.

Er maß bei ihnen die Knochendichte in der Lendenwirbelsäule und im Oberschenkelhals mit Hilfe eines DEXA-Verfahrens. Gleichzeitig verglich er die Knochendichte der Zöliakiepatienten mit der von gleichaltrigen gesunden Personen. Er stellte fest, dass Zöliakiepatienten 4,5 mal häufiger unter Osteoporose leiden als Menschen ohne Glutenunverträglichkeit.

Bei den Zöliakiepatienten war die Knochendichte in der Lendenwirbelsäule zu gering, aber nicht im Oberschenkelhals. Warum das so ist, möchte Oldroyd in weiteren Studien untersuchen. Zöliakie ist eine Unverträglichkeit des Klebereiweißes Gluten, das aus Getreideprodukten kommt.

Bei Erwachsenen heißt die Krankheit Sprue, bei Kindern Zöliakie. In Deutschland leidet eine von hundert Personen an dieser Form der Nahrungsmittelunverträglichkeit.