Hoffnung bei Zöliakie - Fermentierte Backwaren verursachen keine Beschwerden

Bauchschmerzen und Durchfall durch Einsatz von Bakterien bei Zöliakie-Patienten vermeiden

Von Jutta Baur
24. Januar 2011

Wer von Getreidemehl Bauchschmerzen und Durchfall bekommt, leidet höchstwahrscheinlich unter Zöliakie. Diese wird von einem speziellen Getreideeiweiß, dem Gluten, ausgelöst. Für den Erkrankten bedeutet dies in der Regel den Verzicht auf übliche Backwaren.

Wissenschaftler der Universität Neapel haben jüngst herausgefunden, dass durch bestimmte Bakterien das unverträgliche Eiweiß vermindert werden kann.

Beschwerdefreiheit bei Fermentierung des Eiweißes

Der Lactobacillus ist ein Sauerteigbakterium, ebenso wie auch Fermente aus Pilzen bei der Sauerteigherstellung vorhanden sind. Beide wurden im Test eingesetzt. Dabei gaben die Forscher Probanden in insgesamt drei Untersuchungsgruppen verschiedene Getreideprodukte.

Gruppe 1 erhielt normales Gebäck, bei der Gruppe 2 war das Gluten zum Teil durch die entsprechenden Bakterien vergoren und bei der dritten Gruppe, war das Eiweiß komplett fermentiert.

Die Teilnehmer waren zwischen 12 und 23 Jahren alt und hatten seit fünf Jahren eine Zöliakie-Diät eingehalten. Das Ergebnis war recht eindeutig.

Die erste Gruppe musste das Experiment nach kurzer Zeit abbrechen, weil die typischen Reaktionen auftraten. Bauchschmerzen und Durchfall machte den Probanden zu schaffen. Diese wurden zwar von der zweiten Gruppe nicht entwickelt, jedoch zeigte sich dort eine subtotale Atrophie, eine Zurückbildung der Darmzotten. Auch das ist ein gängiges Symptom der Zöliakie. Einzig die dritte Gruppe blieb komplett beschwerdefrei.

In weiteren Untersuchungen möchten die Wissenschaftler nun klären, ob auch ein langfristiger Genuss des fermentierten Getreides für Menschen mit Zöliakie unbedenklich ist.