Hörsturz mit Steroiden behandeln - Injektionen sind ebenso wirksam wie Medikamente in Pillenform

Einen Hörsturz behandelte man bisher mit Injektionen, doch diese sind nicht so wirksam wie angenommen

Von Cornelia Scherpe
30. Mai 2011

Bei einem Hörsturz hat der HNO-Arzt verschiedene Therapiealternativen. Eine Methode nennt sich "intratympanale Steroidinjektion". Hier werden nach dem diagnostizierten Hörsturz Steroide gegeben.

Über eine Injektion werden diese direkt durch das Trommelfell des betroffenen Ohres hindurch in die sogenannte Paukenhöhle gespritzt. In der Alternativtherapie werden die Steroide in Pillenform vergeben. Viele Ärzte denken, dass die lokale Verabreichung direkt ins Ohr wesentlich wirksamer ist.

Erstmals Belege für Wirksamkeit der Tabletten

Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass die Methode keine besondere Hilfe darstellt. Der Extra-Erfolg jener Methode war schon immer umstritten, doch bisher fehlten aussagekräftige Studienergebnisse. US-Forscher können diese Ergebnisse nun liefern und sehen keine Vorteile in der lokalen Methode.

250 Patienten wurden in zwei Gruppen unterteilt, wobei eine mit den Injektionen und die andere mit Medikamenten in Tablettenform therapiert wurde. Am Ende der Therapiezeit zeigte sich: alle Patienten hatten die gleichen guten Ergebnisse erzielt. Eine Injektion ist also nicht wirksamer, dafür bedeutend kostspieliger. Die Spritzen bewirken zudem oft Schmerzen und können zu Entzündungen führen.