Hoffnung für Wachkoma-Patienten: Infrarotlaser regt Nervenzellen im Gehirn an

Von Dörte Rösler
19. Dezember 2013

Patienten im Wachkoma haben nur geringe Chancen auf Genesung. Studien mit einem Nah-Infrarotlaser geben jedoch Anlass zu Hoffnung. In einem ersten Versuch ließen sich die Wachheitsphasen und der Augenkontakt verbessern. Eine Heilung erwarten Mediziner von der Methode nicht, sie bietet jedoch neue Möglichkeiten zur Kommunikation mit den Betroffenen.

Infrarotlaser regen Nervenzellen an

Wachkoma-Patienten haben noch intakte Hirnstamm-Reflexe, die ihren Tag in Wach- und Schlafrhythmen gliedern. In den wachen Phasen zeigen sie häufig einen gewissen Grad an Bewusstsein: auf Anweisung bewegen sie die Augen oder strecken die Zunge heraus. Durch den Infrarotlaser lassen sich die dafür zuständigen Nervenzellen im Gehirn anregen.

Längere Wachheitsphase durch Bestrahlung

Der Laser stimuliert die Nerven direkt durch die Hirnschale. Im Experiment wurden die Patienten dabei über mehrere Wochen für zehn Minuten täglich im Bereich der Stirn bestrahlt. In der Folge stieg die Energieversorgung in den ausgewählten Hirnregionen an, die Betroffenen waren länger wach und konnten mehr Anweisungen befolgen.

Weitere Studien sollen zeigen, ob die Wirkung auch eintritt, wenn Angehörige oder Ärzte nicht wissen, ob der Laser tatsächlich arbeitet. Neurologen erhoffen von der Methode auch Fortschritte in der frühzeitigen Rehabehandlung.