Hohe Sonnenaktivität führt zu mehr Kindersterblichkeit und zu weniger Nachkommen

Die Intensität der UV-Strahlung wirkt sich auf die Geburtenrate und die Kindersterblichkeit aus

Von Nicole Freialdenhoven
21. Januar 2015

Im kalten dunklen Norwegen befasst man sich gerne mit dem Sonnenlicht und seinen Wirkungen.

Forscher der technisch-naturwissenschaftlichen Universität Trondheim wollten nun beispielsweise wissen, ob sich die Sonnenaktivität und damit die Intensität der UV-Strahlung auf die Geburtenrate und die Kindersterblichkeit auswirkten. Dazu verglichen sie die Kirchenregister von 1750 bis 1900 mit Statistiken zur Sonnenaktivität im gleichen Zeitraum.

Gerburtstermin und Sonnenaktivität

Sie stellten fest, dass Menschen, die in einer Phase ruhigerer Sonnenaktivität geboren wurden, um bis zu 5,2 Jahre länger lebten als die Menschen, die in einer Phase hoher Sonnenaktivität geboren wurde. Diese Menschen hatten nicht nur eine kürzere Lebenserwartung, sondern bekamen auch selbst weniger Kinder.

Die Forscher vermuten, dass sich die intensivere UV-Strahlung möglicherweise negativ auf die Menschen ausgewirkt habe.

Sonnenbaden in der Schwangerschaft

So steigert Sonnenlicht zwar den Vitamin D-Spiegel, wirkt sich jedoch gleichzeitig negativ auf den Folsäurespiegel aus. Ein Mangel an Folsäure während der Schwangerschaft kann wiederum die Kindersterblichkeit erhöhen.

Die Forscher raten schwangeren Frauen daher dazu, auf das Sonnenbaden eher zu verzichten - schränken aber zugleich ein, dass die von ihnen erhobenen Daten aus einer ganz anderen Zeit mit anderen Ernährungsgewohnheiten stammten und viele Menschen den ganzen Tag im Freien arbeiteten.