Hoher Blutdruck in der Schwangerschaft senkt den IQ der Ungeborenen auf Dauer

Von Cornelia Scherpe
15. Oktober 2012

Werdende Mütter, die während der neun Monate beständig unter einem erhöhten Blutdruck leiden, haben eine sogenannte Schwangerschafts­hypertonie. Diese darf auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden, denn sie birgt diverse Risiken. Eine neue Auswirkung der Krankheit haben nun Forscher aus Helsinki ermittelt.

Demnach hat die Schwangerschafts­hypertonie eine direkte Auswirkung auf das Ungeborene. Die Kinder haben ein deutlich erhöhtes Risiko dafür, dass ihr späterer IQ im Leben niedriger ausfällt, als er hätte sein können. Dieser Zustand ist auch nicht durch Erziehung oder intensive Schulbildung zu ändern, die Kinder bleiben bis ins Rentenalter benachteiligt.

Die Studie kam zu diesem Schluss, nachdem sie die Daten von 398 Schwangeren ausgewertet hatte. Die Frauen waren zwischen 1934 und 1944 schwanger geworden und litten während dieser Zeit an Bluthochdruck. Die Daten stammten aus einer Kohorten-Studie der damaligen Zeit und konnten nun im Bezug auf die inzwischen erwachsenen Kinder ausgewertet werden. Aus den Daten wählte man die jener 398 Probandinnen aus, die einen Sohn bekommen hatten, der mit 20 Jahren zur Musterung musste. So konnte man den damaligen IQ der jungen Männer auch heute noch nachvollziehen. Es zeigte sich, dass diese 398 20-Jährigen im Durchschnitt einen niedrigeren Wert hatten als andere in der Musterung. Verglichen mit diesen lagen sie 2,88 Punkte unter deren Werten.

Gegenwärtig konnte man die Männer in ihrem Rentenalter noch einmal testen und auch im durchschnittlichen Alter von 69 Jahren waren ihre Werte im Vergleich zu Kontrollprobanden noch niedriger. Der Abstand war mit 4,36 Punkten sogar größer geworden.