Homosexuellen-Verbände beklagen mangelnde Unterstützung durch DOSB bei Olympia in Sotschi

Von Ingo Krüger
22. Januar 2014

Wenige Wochen vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Sotschi weist Präsident Wladimir Putin jegliche Kritik an homosexuellen-feindlichen Gesetzen in Russland zurück. Homosexualität sei in seinem Land nicht verboten, allerdings sei die Werbung für gleichgeschlechtliche Kontakte unter Minderjährigen untersagt, erklärte Putin.

DOSB gegen Diskriminierung

Doch zahlreiche Kritiker des russischen Präsidenten lassen sich von dessen Worten nicht beeindrucken und wollen gegen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben protestieren. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) führte in den letzten Monate viele Gespräche mit Homosexuellen-Verbänden und Menschenrechtsorganisationen. Doch diese zeigen sich jetzt enttäuscht vom DOSB. Zwar habe sich der Verband gegen jegliche Diskriminierung ausgesprochen, doch konkrete Maßnahmen fehlten.

Keine konkreten Maßnahmen geplant

So solle es, anders als in Vancouver 2010 und London 2012, kein "Pride House" in Sotschi geben. Dort trafen sich Schwule und Lesben, die bei den Wettkämpfen zugeschaut oder mitgewirkt haben. Selbst einer Pride-House-Veranstaltung im Deutschen Haus erteilte der DOSB eine Absage. Dort sei lediglich ein Treffpunkt der Sportfamilie, ihrer Förderer, der Medien und weiterer Gäste. Außerdem würde man mit einem solchen Event auch nicht mehr Medaillen gewinnen, teilte der Verband mit.