Hormontherapie bei Prostatakrebs kann das Herz gefährden

Hormonentzugstherapien bei Prostatakrebs kann sich nachteilig auf das Herzinfarktrisiko auswirken

Von Viola Reinhardt
2. Oktober 2009

Im fortgeschrittenen Stadium eines Prostatakrebses können Hormontherapien eine sinnvolle und effektive Unterstützung im Rahmen der Behandlung darstellen. Nachteilig zeigt sich jedoch, dass manche dieser hormonellen Therapien einen negativen Einfluss auf die Herzgesundheit haben und zu Gefährdungen des selbigen führen können.

Negative Auswirkung von Hormonentzugstherapien

Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler des King's College in London, die eine entsprechende thematische Studie durchführten, deren Auswertungen auf dem derzeit stattfindenden europäischen Krebskongresses in Berlin vorgestellt werden.

An der Studie selbst hatten über 30.000 Männer in Schweden teilgenommen, die sich in unterschiedlichen Stadien des Prostatakrebses befanden. Um den Tumoren die "Nahrung", sprich Testosteron, zu entziehen, wurden so genannte Hormonentzugstherapien bei den Betroffenen eingesetzt. Nach drei Jahren zeigte sich, dass das Risiko einer Herzerkrankung (31%) und auch das Sterberisiko im Bezug auf Herzkrankheiten (28%) innerhalb der durch eine Hormonentzugstherapie behandelten Patienten deutlich über dem der Normalbevölkerung lag.

Nach Ansicht der Experte, sollten Prostata-Patienten vor dem Einsatz einer hormonellen Therapie zunächst einen Kardiologen aufsuchen und auch während der Therapie im Bezug auf das Herz immer wieder untersucht werden.