Erhöhte Prostatakrebsgefahr durch sexuell übertragbare Krankheiten? Neue Risikofaktoren entdeckt

Forscher haben Zusammenhang zwischen Infektionen und späterer Krebserkrankung aufgedeckt

Von Nicole Freialdenhoven
17. Oktober 2014

Schon lange ist die medizinische Forschung auf der Suche nach möglichen Risikofaktoren, die die Entstehung von Prostatakrebs begünstigen. Eine neue Metaanalyse aus Italien ist nun fündig geworden:

Gonorrhö begünstigt Krebserkrankung

Forscher aus Florenz stellten fest, dass eine Infektion mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie Gonorrhö das Risiko für eine spätere Krebserkrankung begünstigt. Daten aus insgesamt 47 Studien ergaben ein um 49 Prozent erhöhtes Krebsrisiko für Männer, die zuvor schon einmal an einer Infektion mit Neisseria gonorrhoeae gelitten hatten.

Auch Syphilis im Fokus

Bei anderen STIs waren die Zusammenhänge hingegen weniger eindeutig: Lediglich bei der Syphilis zeigte sich in diversen Studien ein zumindest grenzwertig signifikanter Zusammenhang zwischen Infektion und späterer Krebserkrankung.

Bei Herpes, HPV und anderen Infektionen konnten dagegen keine eindeutigen Rückschlüsse auf ein mögliches erhöhtes Krebsrisiko gezogen werden. Dennoch glauben die Forscher, dass STIs ganz allgemein Prostatakrebs begünstigen können.

Forscher setzen auf Prävention

Prostatakarzinome sind die zweithäufigste Krebserkrankung unter Männern. Eindeutige Zusammenhänge mit typischen Krebsrisikofaktoren wie Rauchen, Alkohol und Adipositas konnten bislang jedoch nie hergestellt werden. Nun setzen die Forscher ihre Hoffnungen auf eine bessere Prävention von STIs wie Gonorrhö um die Zahl der Prostatakrebserkrankungen in Zukunft möglicherweise senken zu können.