Hormontherapie in den Wechseljahren: Risiko für Eierstockkrebs steigt

Frauen, die in den Wechseljahren Hormone einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko an Eierstockkrebs zu erkanken

Von Cornelia Scherpe
11. Mai 2015

Immer weniger Frauen greifen während der Wechseljahre zu Hormonpräparaten. Die Zahl der Patientinnen, die ihre Beschwerden mit künstlichen Hormonen behandeln lassen, ist aber noch immer recht hoch. Aus diesem Grund beschäftigen sich Forscher weiterhin mit dem Thema Hormontherapie, damit künftige Patientinnen noch mehr Informationen zur Verfügung haben.

Erhöhtes Risiko auf Eierstockkrebs auch bei Frauen, die weniger als fünf Jahre Hormone einnehmen

In einer aktuellen Untersuchung wurden die Medikamente im Bezug auf die Krebsgefahr untersucht. Hierzu gibt es bereits einige Studien, doch die aktuelle Analyse zeigt, wie gefährlich bereits eine vergleichsweise kurze Einnahmezeit sein kann. Selbst Frauen, die weniger als fünf Jahre auf die Hormontherapie gesetzt haben, tragen ein erhöhtes Risiko auf Krebs in den Eierstöcken.

Die Studie hat als Meta-Analyse älteren Untersuchungen zusammengeführt und gemeinsam ausgewertet. So wurden 17 ältere Studien mit tausenden Frauen betrachtet.

Insgesamt 12.100 Frauen hatten Krebs in den Eierstöcken bekommen und in dieser Gruppe hatten immerhin 55 Prozent der Patientinnen auch Hormone in den Wechseljahren geschluckt. Es zeigte sich, dass die Gefahr dann am größten war, wenn die Frauen noch immer unter der Therapie standen.

Risiko auf Eierstockkrebs bei Hormontherapie um 41 Prozent erhöht

Im Vergleich zu Frauen, die niemals Hormone gegen Wechseljahrbeschwerden genommen hatten, war ihr Risiko auf Eierstockskrebs um 41 Prozent erhöht. Diese hohe Gefahr blieb auch bestehen, wenn die Anwendung unter fünf Jahren lag.

Hatten Frauen die Hormone geschluckt, inzwischen die Therapie aber beendet, sank das Risiko wieder. Wessen Einnahme weniger als fünf Jahre zurücklag, dessen Risiko lag noch bei 23 Prozent. Bei mehr als fünf Jahren sank es weiter bis zehn Prozent. Sogar dann blieb es aber gegenüber der Frauen ohne Hormontherapie erhöht.

Art der künstlichen Hormone und Alter der Frauen spielen keine Rolle

Dabei zeigte die Studie auch, dass es keine Rolle spielte, welche künstlichen Hormone die Frauen geschluckt hatten. Reine Östrogen-Präparate waren ebenso gefährlich wie Kombi-Therapien mit Östrogenen und Gestagenen.

Auch das Alter der Frauen spielte für das Risiko keine Rolle. Die Forscher konnten das Risiko allein auf die künstlichen Hormone zurückführen.