Risiko auf Eierstockkrebs steigt unter einer Hormonersatztherapie

Die Einnahme von künstlichen Hormonen in den Wechseljahren kann das Risiko für Eierstockkrebs erheblich steigern

Von Cornelia Scherpe
17. Februar 2015

In den Wechseljahren haben bis vor einiger Zeit viele Frauen eine Hormonersatztherapie über sich ergehen lassen. Bereits in den 1940er Jahren wurde dafür geworben, dass durch die Einnahme der künstlichen Hormone die Beschwerden der Wechseljahre weniger werden.

In der jüngsten Vergangenheit ist die Zahl der therapierten Frauen jedoch stark zurückgegangen. Nachdem durch Studien immer deutlicher wurde, dass die Hormonersatztherapie das Risiko für Brustkrebs erhöht und vermehrt zu chronischem Bluthochdruck führt, wechselten viele Frauen den Therapieansatz.

Heute vertraut die Mehrheit auf pflanzliche Lösungen und Maßnahmen wie Sport und QiGong. Eine aktuelle Studie dürfte diese Position weiter bestärken, denn eine Untersuchung hat herausgefunden, dass durch die Hormonersatztherapie auch das Risiko auf Eierstockkrebs steigt.

Risiko bereits nach fünf Jahren Hormonersatztherapie gestiegen

Für die Analyse wurden 52 ältere Studien ausgewertet. Die Frauen darin hatten entweder Östrogen-Gestagen-Präparate genommen, oder als Monotherapie nur Östrogen. Das Ergebnis war beunruhigend: Bereits nach fünf Jahren der Hormonersatztherapie war das Risiko auf Krebs in den Eierstöcken um 43 Prozent gestiegen.

Nach dem Absetzen der Medikamente fällt es nur langsam wieder ab. Betroffene Frauen müssen das Risiko also eine relativ lange Zeit tragen. Das Risiko galt dabei sowohl für Östrogen-Gestagen-Präparate als auch für Monotherapien mit Östrogen.

Eierstockkrebs wird selten frühzeitig entdeckt

Zwar ist ein Ovarialkarzinom (so der Fachbegriff für Eierstockkrebs) im Vergleich zu anderen Krebsformen selten, dafür ist die Prognose ungünstig. Während Brustkrebs zwar häufig ist, stehen hier die Heilungschancen sehr gut. Im Schnitt überleben neun von zehn Frauen.

Ovarialkarzinome dagegen werden selten frühzeitig entdeckt und enden öfter tödlich. Laut der Studie führt die Hormonersatztherapie allein in Großbritannien zu 7.000 Eierstockkrebsfällen jährlich, die ohne Einnahme der künstlichen Hormone vermeidbar gewesen wären.