Hornhautentzündung durch Akanthamöben: Schwere Folgeschäden drohen

Von Nicole Freialdenhoven
18. September 2013

Akanthamöben sind mikroskopisch winzige Parasiten, die großen Schaden anrichten können, wenn sie in die Augen gelangen. Besonders problematisch ist die Tatsache, dass eine Infektion häufig nicht korrekt diagnostiziert wird, da die Symptome mit anderen Hornhautentzündungen verwechselt werden. Bis die Akanthamöben korrekt identifiziert wurden, haben sie häufig schon Schäden an den Augennerven verursacht, die zur Erblindung führen können.

Mehr Bewusstsein für dieses Problem will die Deutsche Opthalmologische Gesellshaft (DOG) schaffen, die sich derzeit zu ihrem Kongress "Exzellent sehen - Exzellenz fördern" in Berlin trifft. Daten zufolge sind in Deutschland etwa 200 Personen jährlich von einer Infektion mit Akanthamöben betroffen.

Die Parasiten fressen regelrechte Löcher in die Hornhaut, so dass zunächst die Sehkraft nachlässt und schließlich die Erblindung droht. Schlägt eine medikamentöse Therapie nicht an, bleibt nur eine Hornhauttransplantation zur Rettung des Augenlichtes.

Gefährdet sind vor allem Personen, die weiche Kontaktlinsen tragen und mit diesen in einem mit Akanthamöben verseuchten Badesee schwimmen oder nach dem Schwimmen ihre Kontaktlinsen einsetzen ohne sich vorher gründlich die Hände zu waschen. Doch auch Menschen, die keine Kontaktlinsen tragen, können sich infizieren, wenn sie sehr trockene Augen und Hornhautrisse haben, über die die Erreger eindringen können.