Hornhauttransplantation - besser eine künstliche oder eine Spenderhornhaut?

Die künstliche Hornhaut wird nicht abgestoßen, allerdings ist die Sehstärke nicht so gut

Von Cornelia Scherpe
6. September 2010

Der menschliche Körper ist trotz seiner unglaublichen Komplexität auch sehr anfällig für Verletzungen, die seine Funktionen schnell stark beeinträchtigen. Die kleine durchsichtige Haut über unseren Augäpfeln gehört ebenfalls zu den Körperpartien, die durch Unfälle oder Infektionen sehr schnell beschädigt werden kann. Wir benötigen diese Hornhaut aber, um sehen zu können, denn durch sie wird das Licht gebrochen und das Sehen möglich gemacht.

Die Medizin ist allerdings schon seit geraumer Zeit in der Lage, durch Transplantationen die beschädigte Hornhaut durch eine intakte zu ersetzen. Lange Zeit musste man dafür auf Spenderhornhaut von Verstorbenen zurückgreifen. Dabei besteht allerdings das Risiko, dass der eigene Körper das fremde menschliche Gewebe abstößt. Zudem warten viele vergeblich auf eine Transplantation, denn Spender sind selten.

Vor- und Nachteile der künstlichen Hornhaut

Eine Alternative ist nun eine Hornhaut aus künstlichem Material. Das synthetische Gewebe hat den großen Vorteil, dass eine Abstoßreaktion ausbleibt. Das Kollagengewebe der künstlichen Hornhaut wird vom betroffenen Auge angenommen und ist vollkommen funktionsfähig. Allerdings hat eine erste Studie ergeben, dass Betroffene mit der künstlichen Hornhaut nicht exakt dieselbe Sehstärke bekommen, die sie bei einem menschlichen Spender erhalten hätten.

Die 10 Testpatienten waren die ersten Teilnehmer einer Pilotstudie. Die Wissenschaftler sind mit den Ergebnissen zufrieden, denn immerhin erlangten alle Probanden eine funktionsfähige stabile Hornhaut.