HPV-Impfung bei Gebärmutterhalskrebs in Deutschland bald Standard?

HPV-Impfung vermutlich auch bei weniger als drei Dosen wirksam

Von Frank Hertel
12. September 2011

Gebärmutterhalskrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Ein besonders hohes Risiko für diese Krankheit ergibt sich, wenn die Frauen mit dem Humanen Papilloma-Virus (HPV) Typ 18 oder 16 infiziert werden. Dagegen gibt es die sogenannte HPV-Impfung.

Sie ist sehr teuer, weil drei Dosen des Impfstoffes Cervarix über sechs Monate verteilt injiziert werden müssen. Daher gehört die HPV-Impfung in Deutschland nicht zu den Standard-Impfungen. Allerdings könnte sich das ändern, denn man hat durch Zufall herausgefunden, dass nicht unbedingt drei Dosen Cervarix notwendig sind, um optimal vor HPV geschützt zu sein.

Beobachtung zufälliger Reduktion der Impfungen erfolgreich

In einer Studie, die in der aktuellen Ausgabe des "Journal of the National Cancer Institute" erscheint, wurden 7000 Frauen über einen Zeitraum von vier Jahren beobachtet. Von ihnen bekamen 5967 Frauen regulär drei Dosen Cervarix gespritzt. Allerdings gab es auch 802 Frauen, die nur zwei Dosen bekamen und 384 Frauen erhielten sogar nur eine Impfung.

Die Gründe hierfür waren unfreiwilliger Natur. Etwa wegen einer Schwangerschaft konnte die HPV-Impfung nicht komplettiert werden.

Dabei fand man nun heraus, dass die Frauen, die weniger als drei Dosen bekamen, ähnlich gut gegen eine HPV-Infektion geschützt waren, wie die Frauen mit drei Dosen. Nun müsse man nur noch testen, ob der Impschutz bei weniger als drei Dosen auch länger als vier Jahre lang hält, so ein Mitautor der Studie.