Hundebiss-Nachsorge: Gabe von Antibiotika bei stichartigen Wunden sinnvoll

Jede tiefer der Biss, desto wichtiger wird die Einnahme von Antibiotika

Von Nicole Freialdenhoven
19. März 2015

Wird ein Mensch vom Hund gebissen, stellt sich oft die Frage nach der anschließenden Behandlung. Viele fürchten eine Infektion durch den Hundebiss und wollen vorsorglich ein Antibiotikum einnehmen.

Studie zum Zusammenhang von Hundebissen und Infektionen

Wie hoch das Infektionsrisiko wirklich ist, wollten nun Forscher der Stanford School of Medicine in den USA wissen. Sie untersuchten dazu rund 500 Patienten, die von einem Hund gebissen worden waren.

Studienergebnisse: Wann es zu Infektionen kommt

Dabei stellten sie fest, dass es lediglich in 5,2 Prozent der Fälle zu einer Infektion kam. Besonders häufig traten Infektionen bei tiefen stichartigen Bissen auf, die bis in die Lederhaut reichten. Hier kam es in 10,5 Prozent der Fälle zu einer Infektion, bei anderen Wunden nur in 3,7 Prozent.

Auch bei Bissen im Hals-Kopf-Bereich war das Infektionsrisiko überdurchschnittlich hoch (7,7 Prozent), sowie bei Wunden, die genäht werden mussten (7,0 Prozent).

Da besonders Bisswunden im Gesicht oft aus kosmetischen Gründen genäht werden, trafen diese beiden Faktoren noch zusammen.

Expertenempfehlung

Die Leiter der Studie empfehlen daher die vorsorgliche Gabe von Antibiotika vor allem bei Bisswunden, die genäht werden müssen, sowie bei tiefen stichartigen Bisswunden.