Hygienemythen im Haushalt - und was wirklich dahinter steckt

Wäsche wird bei 30 Grad sauber und Tiefkühlen tötet Keime? Wir klären über Haushaltsmythen auf

Von Dörte Rösler
21. Januar 2015

Ein Haushalt muss nicht steril sein. Eine gewisse Hygiene ist die Gesundheit jedoch unverzichtbar. Vor allem, wenn es um gefährliche

Beim Schutz vor unsichtbaren Gefahren existieren aber auch hartnäckige Mythen.

Die größten Keimschleudern

Dass auf dem Toilettensitz weniger Bakterien siedeln als auf einem gewöhnlichen Spültuch ist mittlerweile bekannt. Experten empfehlen, Bürsten und Lappen öfter bei 60 Grad zu reinigen. Das klappt in der Waschmaschine ebenso im Geschirrspüler.

Noch viel wichtiger ist die regelmäßige Reinigung des Kühlschranks. Vor allem die Ablaufrinne ist eine wahre Brutstätte für Keime: Im Test tummelten sich pro Quadratzentimeter 11,4 Millionen Mikroben.

Geflügel gründlich abspülen

Es klingt vernünftig: Geflügel sollte vor dem Garen gut abgewaschen werden, um anhaftende Keime zu entfernen. Amerikanische Forscher raten jedoch ab.

Mikrobiologische Untersuchungen haben gezeigt, dass Salmonellen und Co durch den Sprühstrahl erst richtig in der Küche verteilt werden. Besser ist es, das Fleisch ungewaschen in Topf oder Pfanne zu legen und anschließend gründlich durchzugaren.

Geld überträgt Krankheiten

Die Sorge vor Bakterien auf Scheinen und Münzen scheint berechtigt. Schließlich wandert Geld durch viele Hände.

Gleich mehrere Studien konnten jedoch nachweisen, dass Mikroben auf Geldscheinen keine lange Lebensdauer haben. Noch schlechter ergeht es ihnen auf Münzen. Der Euro enthält so viel Kupfer, dass Bakterien zuverlässig abgetötet werden.

Wäsche wird bei 30 Grad sauber

Das stimmt. Aber es ist nur die habe Wahrheit. Zwar können moderne Waschmittel die meisten Verschmutzungen schon bei bei niedrigen Temperaturen entfernen, Bakterien und Pilzsporen sterben jedoch erst ab mindestens 60 Grad.

Tiefkühlen tötet Keime

Leider nein. Kälte stoppt zwar den Wachstumsprozess, beim Einfrieren stellen die Erreger sogar alle Lebensprozesse ein. Nach dem Auftauen werden sie aber wieder munter.

Schon nach einer Stunde bei Zimmertemperatur ist die Zahl der Mikroben um das Achtfache gestiegen. Aus hygienischer Sicht ist es deshalb sinnvoll, Tiefkühlware im Kühlschrank aufzutauen.