Im Kampf gegen die Meningokokken - Forscher präsentieren neuen Impfstoff

Bislang ist noch nicht klar, ob die neue Impfung von den Krankenkassen übernommen wird

Von Cornelia Scherpe
25. Januar 2013

Hinter dem Namen Meningokokken verbergen sich Bakterien, die sich in den Schleimhäuten einnisten. Vermehren Sie sich in ausreichender Zahl, können sie in das Gehirn wandern und dort schwere Entzündungen auslösen. Das Resultat ist eine Hirnhautentzündung (auch Meningitis genannt), die vor allen Dingen Säuglinge und Kleinkinder auch das Leben kosten kann.

Impfstoff gegen Meningokokken

Allerdings kann ein Mensch sie auch ein Leben lang in sich tragen, ohne dass es zu einem schweren Infektionsverlauf kommt. Schätzungsweise sind tatsächlich 20 Prozent aller Jugendlichen schon Träger der Meningokokken. Dennoch sollte gegen die Erreger und eine potenzielle Meningitis vorgegangen werden und aus diesem Grund haben Forscher einen neuen Impfstoff entwickelt.

Dieser bestand alle nötigen Tests und wurde nun von der EU-Kommision zugelassen. Er richtet sich gegen die Untergruppe "Meningokokken B". Diese Form tritt am häufigsten auf und betrifft etwa zwei Drittel aller Infizierten. Bisher gab es nur Impfstoffe für die übrigen Untergruppen der Erreger, weshalb man mit dem neuen Impfstoff eine große Versorgungslücke schließen kann.

Das Mittel konnte für alle Altersgruppen freigegeben werden, sodass auch Säuglinge vom Schutz profitieren können. Empfohlen ist eine Impfung ab Vollendung des zweiten Lebensmonats.

Zahl der Neuinfizierten rückläufig

Wie gut der Impfstoff sich in der Praxis bewährt, muss nun die Zeit zeigen. Bislang ist auch noch nicht klar, ob die Impfung von den Krankenkassen übernommen werden wird. Gegen die Übernahme könnte die Tatsache sprechen, dass die Zahl der Neuinfizierten aktuell rückläufig ist. Gab es im Jahr 2001 gut 800 neue Fälle, lag man 2011 bei nur noch 309 registrierten Neuerkrankungen.