Im Kampf gegen Schilddrüsenkrebs - verbesserter Wirkstoff soll gegen Jodresistenz helfen

Von Cornelia Scherpe
18. Februar 2013

Menschen mit Krebs in der Schilddrüse werden oft mit der sogenannten Radiojodtherapie versorgt. Die Onkologen nutzen dabei die Eigenschaft des Krebs aus, Jod länger speichern zu können. Allerdings entwickeln viele Patienten dabei eine Resistenz und der Tumor reagiert nicht mehr auf das Jod. Das verringert die weitere Lebenserwartung der Betroffenen deutlich.

Bisher kann man kaum etwas tun, um diese Resistenz zu verhindern, doch Forscher arbeiten an einem neuen Wirkstoff, der dieses Problem in Zukunft umgehen soll. In einer ersten Studie konnte die Wirkung bereits belegt werden. Der Stoff wird "Selumetinib" genannt. Es handelt sich dabei um einen MEK2-Inhibitor. Das bedeutet, er hemmt den Stoffwechsel in den Krebszellen so, dass die Resistenz mit höherer Wahrscheinlichkeit nicht auftreten wird.

Bei 20 Patienten in den USA testete man diese neue Idee und konnte gute Ergebnisse verzeichnen. Alle wurden durch einen Essensplan dazu angehalten, für fünf Tage auf Jod in der Nahrung zu verzichten. Dann begann ein Monat Therapien mit "Selumetinib".

Nach diesen vier Wochen wurde ermittelt, ob die Tumorzellen dennoch Jod gespeichert hatten und bei immerhin acht der Betroffenen war dies auch der Fall. Bei ihnen konnte nun erfolgreich eine Radiojodtherapie begonnen werden. Bei fünf Krebspatienten war "Selumetinib" teilweise erfolgreich und bei drei weiteren konnte zumindest das Krebswachstum unterbunden werden.