Immer mehr Diskothekenschließungen in Thüringen

Von Max Staender
16. März 2012

Aufgrund der Vielzahl nicht profesioneller Veranstalter müssen in Erfurt immer mehr Diskotheken schließen. In Thüringen ist derzeit das Tanzlokalsterben in vollem Gange. Vor allem sind die ländlicheren Gegenden betroffen, erklärt Dirk Ellinger, Dehoga-Geschäftsführer Thüringens. Schon seit Jahren registriert die IHK einen andauernden Rücklauf. Im Jahr 2007 folgten auf zehn Neuanmeldungen fünf Abmeldungen von Diskotheken, während es im Jahr 2011 nur noch drei Neuanmeldungen gab, die sieben Schließungen gegenüberstanden. Im Freistaat Erfurt gibt es gegenwärtig etwa 50 Diskothekenbetriebe.

Die durch einmalige Tanzveranstaltungen von Privatanbietern und Vereinen erschaffene Konkurrenz sei neben der hohen Betriebskosten einer der Gründe für das Diskothekensterben. Immer mehr im Trend liegen die sogenannten "Scheunendiskos". Da diese, im Gegensatz zu profesionnellen Diskobetreibern, nicht dem enorm hohen Kostendruck ausgesetzt sind, bringen sie diese in in große Bedrängnis.

Pro Tanzveranstaltung verlangt die Gema etwa 20.000 Euro. Laufende Kosten fallen für die gelegentlichen Tanz-Events nicht an. Teure Sicherheitsauflagen werden häufig nicht erfüllt. Auch Gebührenzahlungen für die Nutzungsrechte der Musik an die Gema werden meist unterschlagen. Diese Gebühren allein betragen für gewöhnlich zwischen 15.000 und 20.000 Euro an einem durchschnittlichen Diskothekenbetriebstag. Dabei stellen auch die Jahrmarkt-Veranstaltungen eine große Konkurrenz dar.

Zudem seien die Schließungen auch auf den höheren Anspruch der Gäste zurückzuführen, so Ellinger. Die Hauptzielgruppe stellen zwar immer noch die 16- bis 30-jährigen dar, allerdings müssen die Diskothekenbetreiber immer neue Ideen entwerfen und umsetzen, um ihre Attraktivität zu wahren. Die gesamten Umsätze müssen in der Zeit von Donnerstag bis Samstag erwirtschaftet werden, da die meisten Besucher nur an diesen Tagen intensiv ausgehen.

Daher gewinnen heutzutage sporadische Veranstaltungen unter bestimmten Mottos immer mehr an Bedeutung.