Immer mehr Kinder leiden an Depressionen: Früherkennung wichtig

Von Nicole Freialdenhoven
21. August 2013

Rund drei Prozent der Grundschüler in Deutschland gelten heute als depressiv. Bei den Jugendlichen sind es sogar schon sechs Prozent. Dies ergab eine Studie der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) in München. Demnach hat die Zahl der depressiven Kinder in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Mädchen sind dabei doppelt so häufig betroffen wie Jungen. Die Forscher arbeiten nun an neuen Screening-Tests mit denen depressive Störungen möglichst früh erkannt und behandelt werden können.

Bei rund 50% der in Deutschland von einer Depression betroffenen Erwachsenen begann die Krankheit vermutlich schon in der Kindheit. Biologische Faktoren und Erbanlagen spielen eine ebenso große Rolle wie Umweltfaktoren. Die Betroffenen können Stress und Ängste nicht richtig verarbeiten und entwickeln dadurch Depressionen, so die Forscher. Besonders gefährdet sind demnach Kinder, deren Eltern depressiv sind, sowie Kinder aus einem sozial schwachen Umfeld.

Die Zunahme der Depressionen führen die Forscher auf die gesellschaftlichen Veränderungen zurück: Immer mehr Scheidungen, Umzüge und der Leistungsdruck in den Schulen mache den Kindern schwer zu schaffen. Zu den deutlichsten Symptomen gehören Schlafstörungen, Kopf- und Bauchschmerzen, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen. Aber auch Hyperaktivität kann ein Zeichen für eine Depression sen.