Immer mehr Menschen sterben an nicht übertragbaren Krankheiten

Von Alexander Kirschbaum
14. Februar 2013

Früher stellten Infektionskrankheiten die größte Gefahr für die Menschheit dar, doch mittlerweile sind nicht übertragbare Krankheiten wie Herzinfarkt, Diabetes oder Krebs weltweit für die meisten Todesfälle verantwortlich, wie britische Mediziner in der Fachzeitschrift "The Lancet" feststellen. Im Jahr 2010 gingen demnach 65 Prozent aller weltweiten Todesfälle auf nicht übertragbare Krankheiten zurück, insgesamt 34,5 Millionen Menschen starben an diesen.

Vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern treten derartige Erkrankungen aufgrund der Verwestlichung des Lebensstils immer häufiger auf. Die wirtschaftlichen Kosten, die die nicht übertragbaren Krankheiten verursachen, können die ärmeren Länder kaum bewältigen. Nach Expertenschätzungen steigen die weltweiten Kosten infolge dieser Krankheiten im Jahr 2030 weltweit auf 9,72 Billionen Euro (2010: 4,71 Billionen Euro). Dem entgegenzusteuern wäre laut den Medizinern nicht schwer.

Maßnahmen gegen Alkohol- und Nikotinmissbrauch, die Bekämpfung von Übergewicht, die Verringerung von Salz in der Nahrung sowie kostengünstige Medikamente hätten positive Effekte auf den Gesundheitszustand der Weltbevölkerung.

Insbesondere in den armen Ländern fehlt es jedoch an erschwinglichen Medikamenten, weil die Pharmakonzerne ihre Produkte dort überteuert verkaufen. Als besondere Übeltäter haben die Mediziner zudem Multinationale Nahrungs- und Getränkekonzerne ausgemacht. Diese würden die Menschen durch überbordende Werbung zum Kauf ungesunder Produkte anstacheln und dadurch mithelfen, deren Gesundheit zu ruinieren.